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Mehrmals die Woche findet sich auf der Speisekarte vom My Secret Garden ein Curry-Gericht. Immer vegan und glutenfrei, aus frischen, saisonalen Zutaten mit Liebe zubereitet, serviert mit einer Portion Bio-Naturreis, duftendem Jasmin oder auch Basmati, sowie einem bunten Salat mit unserem beliebten Zitronen-Tahini-Dressing. Bei Stammgästen wie auch Neuentdeckern gleichermaßen beliebt, macht die Gemüsespeise in cremiger Tomaten, Nuss- oder Kokosmilchsauce auf gesunde und unbeschwerte Weise satt.

Indian Curry

Mushroom Aloo Matar Curry – „Radha in the kitchen“ (Indische Malerei, ca. 1810)

Ab und an wird an der Theke gefragt, ob denn da nun Currypulver drin sei, oder was da mit Curry kommt … um hier einmal Klarheit zu schaffen sollen in diesem Blog die weit – sehr weit! – zurückliegenden Wurzeln dieser in verschiedenen Kulturkreisen verankerten Gerichte, sowie die Entstehungsgeschichte des Sammelbegriffs CURRY kurz umrissen werden – der ursprünglich nichts mit Gewürzpulver zu tun hatte!

Sauce, Gemüse und …

Laut wikipedia ist Curry ([ˈkari] oder [ˈkœri] ) die Bezeichnung für Gerichte der südasiatischen, südostasiatischen und japanischen Küche auf der Basis einer sämigen Sauce mit verschiedenen Gewürzen und Zugaben von Fleisch, Fisch oder Gemüse.

Balinesisches Cashewcurry

Balinesisches Cashew-Curry – Mogul-Malerei (spätes 15. Jh.)

Das Wort Curry stammt vom tamilischen Wort kaṟi (கறி) ab, das „Beilage zum Reis“ bedeutet. Während der britischen Kolonialzeit wurde der Begriff ins Englische übernommen. Die Portugiesen, die bereits vor den Briten in Indien Fuß gefasst hatten, benutzten das Wort caril, das von karil aus der südwestindischen Sprache Kannada abstammt. Bei dem portugiesischen Chronisten Gaspar Correia kommt der Begriff caril bereits 1502 vor. Der englische Begriff „carree“ ist erstmals 1682 belegt. Im 19. Jahrhundert bürgerte sich die Schreibweise curry ein. Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurde das Wort ins Deutsche übernommen.

Auch wenn das Wort Curry indische Ursprünge hat, waren es die Briten, die den Begriff in seiner heutigen Bedeutung prägten. In den südasiatischen Sprachen gibt es keinen entsprechenden Oberbegriff. Vielmehr werden Gerichte meist entweder schlicht nach ihren Hauptbestandteilen benannt, wie etwa das Mushroom Aloo Matar aus Champignons, Erdäpfeln und Erbsen im ersten Bild, oder aber mit Begriffen, die die genaue Zubereitungsweise bezeichnen – z. B. Korma, ein weiterer Klassiker auf der Speisekarte des Secret Garden – für sämige Schmorgerichte.

Japanisches Curry

Kare aus Butternusskürbis – Japanische Malerei aus dem 18. Jahrhundert

Vermutlich gegen Ende der 1860er Jahre, als Japan gezwungen wurde seine Isolation aufzugeben und in Kontakt mit dem Britischen Weltreich kam, wurde curry als karē in die japanische Sprache übernommen und entwickelte sich zu einem der beliebtesten Alltagsgerichte der Japaner.

… Gewürze !

Ein weiterer unumgänglicher Bestandteil eines jeden Currys ist ein reiches Bouquet aromatischer Gewürze – im Secret Garden sorgfältig und individuell aus der Fülle an authentischen Gewürzen der verschiedenen Herkunftsregionen zusammengestellt.

Gewürze - Geschenk der Götter

Gewürze – Geschenk der Götter !

Klassische Curry-Gewürze sind etwa Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Chilis (frisch und/oder getrocknet), Ingwer, Schwarzkümmel, Bockshornklee, Asafoetida, Senfkörner, Kardamom, (grün oder schwarz), Sternanis, Fenchelsamen, Zimt, Nelken, Mangopulver (Amchur) und Pfeffer. In gewissen indischen Curries verwenden wir auch gerne Garam Masala – eine Mischung hauptsächlich aus schwarzem Kardamom, Zimt, Gewürznelken, schwarzem Pfeffer und Kreuzkümmel. In den Thai Curries darf reichlich frischer Koriander und Thai paste nicht fehlen – Zitronengras und Limettenblätter verleihen einen fruchtigen, exotischen Geschmack.

Currybaum

Genauso wie Curryblätter – denn es gibt sehr wohl ein Gewürz, das das Curry im Namen trägt: Der Currybaum (Murraya koenigii, Syn.: Bergera koenigii) ist ein immergrüner Baum oder Strauch mit einer Wuchshöhe von 4 bis 6 Metern und einer Verbreitung im tropischen bis subtropischen Asien, insbesondere auf dem gesamten indischen Subkontinent, bis an die Ausläufer des Himalaya und in Sri Lanka.

Currybaum

Mogul-Malerei (16. Jh.) – Currybaum

Das Artepitheton koenigii ehrt den deutschstämmigen Botaniker Johann Gerhard König (1728–1785), einen Schüler Linnés, der die letzten 12 Jahre seines Lebens als Naturforscher und Missionsarzt in Südostindien verbrachte, im heutigen Bundesstaat Tamil Nadu. Der Gattungsname Bergera ehrt den dänischen Arzt Christian Johann Berger (1724–1789).

Die Blätter des Baumes, genannt Curryblätter, werden vor allem in der südindischen und sri-lankischen Küche als Gewürz verwendet.  Ihr Aroma ist frisch, leicht fruchtig bis rauchig und nimmt unseren Gaumen auf eine exotische Entdeckungsreise. Aufgrund ihres runden und gleichzeitig deutlichen Aromas werden sie in vielen Speisen als Gewürz neben Salz und Chili verwendet – und dürfen auch im Gewürzlager des Secret Garden niemals fehlen.

Gericht mit tieeeeefen Wurzeln

Wie immer in meinen Blogs – „the archaeological connection“ 😉 – und die reicht beim Curry sehr weit zurück:

Grabungsgelände und Gefäßfunde in Farmana – Vorratsgefäß der Harappa-Zivilisation (ca. 2500 v.Chr.)

Im Jahr 2010 begannen zwei Archäologen der Washington State University in der Nähe von Neu-Delhi, in Farmana, einer Siedlung der Harappa-Zivilisation (s.u.) sowohl Rückstände an Gefäßen, als auch in den Zähnen und Knochen der Bestattungen mit der Methode der Stärke-Analyse zu untersuchen. Stärke ist der Hauptenergiespeicher von Pflanzen und kann auch noch lange nachdem die Pflanze selbst vergangen ist nachgewiesen werden. In diesem Fall 4500 Jahre danach …

Die Auswertungen unter dem Mikroskop ergaben eine Identifikation eines Gerichts mit den Hauptbestandteilen Melanzani, Knoblauch und Kurkuma. Experimentelle Vergleiche mit traditionellen Rezepten und aus diesen Zutaten nachgekochte Gerichte, bestätigten die Strukturanalyse. Der Begriff des „Proto-Currys“ war geboren, zusammen mit der Faszination des ältesten, ungebrochen bis heute zubereiteten Gerichts der Geschichte.

Harappa-Zivilisation

Harappa-Zivilisation

Verbreitungsgebiet der Harappa-Zivilisation – Relief mit Schiffsdarstellung – Ruinen von Mohenjo Daro

Die Harappa, oder Indus-Zivilisation, entwickelte sich in etwa im selben Zeithorizont wie die ersten mesopotamischen Städtegründungen im Zweistromland – gegen Ende des 4. Jahrtausends vor Christus. Während ihrer Blütezeit, zwischen 2500 und 1800 v.Chr. – vergleichbar dem pharaonischen Ägypten des Alten und Mittleren Reichs – erstreckte sich die Indus-Zivilisation über eine Fläche, die große Teile des heutigen Pakistans und westlichen Indiens, bis zur iranischen Küste im Westen, Afghanistan im Norden und Neu-Delhi im Osten umfasste – und war damit die ausgedehnteste Hochkultur ihrer Zeit.

Ein halbes Dutzend großer, sorgfältig geplanter urbaner Zentren mit fortschrittlichen Wasserleitungen und Abwassersystemen, sowie komplexen Gebäudestrukturen, Handels- und Verwaltungszentren, zeugen von entwickelten Gesellschaftsstrukturen. Im Gegensatz zur mesopotamischen Keilschrift oder den ägyptischen Hieroglyphen konnte die Indus-Schrift jedoch bis heute nicht entziffert werden, und viele Aspekte der Kultur bleiben rätselhaft. So wie etwa die als „Einhorn“ betitelte Tierfigur (im Bild unten im oberen rechten Eck), die sich immer wieder als Motiv auf den kunstvollen Siegelstempeln der Indus-Zivilisation findet – zusammen mit auch heute noch in der Region heimischen Tiere wie Tiger, Zebu-Rind, Elefant, Nashorn oder Bergziege.

Siegel mit Tiermotiven

Siegel mit Tiermotiven und Schriftzeichen der Harappa-Zivilisation (2.Jt.v.Chr.)

Fürstliche Gaumenfreuden

Zurück ins vorige Jahrtausend – und dem Curry: In der British Library findet sich die einzige erhaltene Ausgabe eines besonderen Manuskripts aus dem späten 15. Jahrhundert : dem sogenannten Nimatnama, oder „Buch der Gaumenfreuden“. Bei dem wunderschön illustrierten Buch (die Mehrzahl der in diesem Blog gezeigten Mogul-Malereien stammt daraus) handelt es sich um eine Art Kochbuch – eine wertvolle Rarität aus verhältnismäßig früher Zeit. Es beschreibt Zubereitungsarten und Zutaten einer Vielzahl an Gerichten, die Sultan Ghiyas al-Din Khilji, der von 1469 bis 1500 über das Fürstentum Malwa herrschte, besonders bevorzugte. Darunter auch Gerichte, die die klassischen Züge eines Curries zeigen. Wer also gerne mal wieder fürstlich tafeln möchte – der mache sich auf in den Secret Garden!

Gemüse-Masala-Curry

Buntes Gemüse-Masala-Curry – Illustration aus dem Nimatnama (spätes 15. Jh.)

Im Secret Garden könnt ihr neben Speis und Trank ja auch immer wieder mal schöne und gesunde Dinge erstehen – Vitamine, Bücher … und jetzt auch verschiedene Bienenprodukte der Klosterneuburger Demeter-Imkerei APIS-Z.

Honig zu verkaufen

Apitherapie und nachhaltige Imkerei

Der Kontakt zur Imkerei von Roland Berger, promovierter Biologe und Imkermeister, und Wolfgang Schmidt, Handelswirt und leidenschaftlicher Imker, ergab sich diesen Sommer über ein gemeinsames Fernsehinterview zum Thema Apitherapie. Bei dieser Bezeichnung von Heilmethoden unter Anwendung von Bienenprodukten, vom Bienengift über Propolis bis zum Wachs, steckt wieder der lateinische Begriff apis für Biene drinnen, so wie bei APIS-Z, wo Roland und Wolfgang gerne auch in ihren Produktnamen Kreativität und Sprachwitz zum Ausdruck bringen. – Schaut bei uns vorbei und überzeugt euch selbst … oder besucht das „Melarium“ von Roland und Wolfgang in Klosterneuburg …

Imkerei APIS-Z in Klosterneuburg

Ihr Hofladen ist in einem sehr stimmungsvollen, geschichtsträchtigen alten Haus untergebracht – und am rechten Bild seht ihr den „Bienenpavillon“ – wohin man zur Stocklufttherapie eingeladen wird. Ich hab mir das diesen Sommer einige Male gegönnt – um meiner Corona-Lunge etwas Gutes zu tun. Dabei atmet man über einen (gesicherten 😉 ) Schlauch die herrlich duftende Luft aus dem Inneren eines Bienenstocks ein. Dort sorgen 60.000 Bienen für kostbaren Nektar, duftige Blütenpollen, Bienenwachs und Propolis, das natürliche Antibiotikum des Bienenstocks. Tausende winzige Flügel wirbeln unablässig, sättigen den Stock mit den hochwertigen Stoffen und erwärmen die Luft genau auf die Körpertemperatur des Menschen: angenehme 36° C (so wie auch der Bienenstock in seiner Gesamtheit – „der Bien“ in der Imkersprache – eher einem warmblütigen Lebewesen gleicht als einem Insekt.) Diese angereicherte, feuchte Luft ist Balsam für geschwächte Atemwege und hilft auch bei Allergien, Neurodermitis, Nebenhöhlenentzündungen, Kopfschmerz und vielem mehr.

Aber auch die anderen Bienenprodukte wie Propolis oder das so kostbare Gelée Royal vereinen eine erstaunliche Anzahl an natürlichen heil- und wirkungsvollen Inhaltsstoffen, die noch dazu vom menschlichen Organismus bestens aufgenommen und umgesetzt werden können.

Bienenstock

Alle Larven erhalten Gelée Royal in den ersten Lebensstadien, um ihnen einen optimalen Start in ihr kurzes, arbeitsreiches Leben zu sichern. Es wird von sog. “Ammenbienen” in deren Hypopharynxdrüsen exlusiv produziert. Die zur Königin erkorene Larve erhält das Gelée Royal allerdings ihr ganzes – im Verhältnis zu den Arbeiterbienen um ein Vielfaches längeres Leben lang – es bringt ihr ihre Größe, ihre Leistungsstärke und ihre Fruchtbarkeit.

Am Foto rechts seht ihr die, durch ihre Größe auffällige, Königin in einem von Rolands Stöcken, wie sie von ihrem „Hofstaat“ umringt versorgt wird. An einem warmen Sommernachmittag hatte ich die einmalige Gelegenheit an einer Führung durch den Schaugarten von APIS-Z teilzunehmen. Roland ist ein reicher Quell an vor Enthusiasmus sprudelndem Wissen über die Faszinierende Welt der Bienen – eine Welt, die immer noch voller Geheimnisse steckt. Umso wichtiger, dass man sie in nachhaltiger, wesensgerechter Weise pflegt und nützt. – In der unter Demeter Auflagen geführten  Imkerei von Roland und Wolfgang eine Selbstverständlichkeit.

Nachhaltige Imkerei

Göttergabe – Götterspeise

Gelée Royal war bereits in der Antike bekannt. Die Griechen glaubten, dass es in der Ambrosia, dem Trank der olympischen Götter, für ewige Jugend sorgt. Göttervater Zeus trug den Beinamen „Bienenkönig“ und Bienen galten als Boten der Götter und „Vögel der Musen“. Honig galt als Quelle der Weisheit, Beredsamkeit und Dichtkunst – wurde aber auch erstmals wissenschaftlich untersucht und gezielt als Heilmittel eingesetzt – etwa vom Arzt Hippokrates (466-377 v.Chr.). Aristoteles (384-322 v.Chr.) verfasste das erste Fachbuch über die Bienenzucht. In seiner Philosophenschule in Athen gehörten Honig und Gelée Royal zum Frühstück.

Im alten Ägypten erzählte man die Entstehung der Bienen aus den Tränen des Sonnengottes Re. Die Biene war ein symbolträchtiges Tier und wurde in Unterägypten zum Wappentier erkoren. Bei der Reichseinigung um das Jahr 3000 v. Chr. unter der Herrschaft des Pharaos Menes wurde die Biene in den Bestand der ägyptischen Schriftzeichen aufgenommen. Dabei wurde sie neben der Binsenhieroglyphe, die die Oberägypter zum Ideogramm ihres Reiches gewählt hatten, gleich zum wichtigsten Schriftzeichen überhaupt: zur Königshieroglyphe, die seit der ersten Dynastie dem eigentlichen Namen des jeweiligen Pharaos voranging. Wörtlich übersetzt, bekam der Thronname damit die klangvolle Einleitungsformel: Der, welcher zur Binse (Oberägypten) und zur Biene (Unterägypten) gehört („nisut-biti„). – Unten als Relief vor der Kartusche von Ramses II zu sehen. Die Beamten seines Reichs bekamen übrigens einen Teil ihres Gehalts in Honig ausbezahlt.

Symbolkräftig bis heute

Die ersten bildlichen Darstellungen von Menschen die Honig sammeln stammen aus der Zeit von 12000-9000 v.Chr. Und die Faszination – und Bewunderung des Menschen für die Bienen, ihre Lebensweise und ihre Produkte bleibt bis heute ungebrochen und zieht sich – auch – durch die westliche Kulturgeschichte.

Will man den Petersdom als eines ihrer Zentren ansehen – so findet sich auch dort an prominenter Stelle die Biene – unter anderem im von Gianlorenzo Bernini in die Innenüberdachung eingearbeiteten Wappen von Papst Urban VIII (1568-1644), der die Biene als Wappen für seine Familie der Barberini gewählt hatte, denn in der christlichen Tradition steht sie für Fleiß und Barmherzigkeit.

Bienen in europäischer Heraldik

Neben dem päpstlichen Wappen tummeln sich die Bienen auch auf dem Krönungsmantel von Napoleon Bonaparte. Napoleon wählte die heraldische Biene anstelle der bourbonischen Lilie. Die Kommission zur Vorbereitung der Kaiserkrönung war in der Sammlung der Nationalbibliothek auf die Grabbeigaben des ersten fränkischen Kleinkönigs Childerich I.  († 481 oder 482) gestoßen. Dessen Grabschatz enthielt unter anderem fast dreihundert goldene Bienen, als Symbole für Unsterblichkeit und Wiedergeburt. Diese beeindruckten Napoleon so sehr, dass er neben dem Adler die Biene als persönliches Symbol wählte. Die Assoziation des Adlers mit dem römischen Reich und Augustus unterstrich seinen Anspruch auf das Kaisertum, während die Bienen den Bogen zu den Merowingern als erste Herrscher des Frankenreiches schlugen.

Honigdrink und Wachstuch

Und wir schlagen jetzt wieder den Bogen zurück zum Secret Garden – dort verfeinern und versüßen wir etwa unsere hausgemachte Mischung für die Golden Milk mit hochwertigem Honig – oder präsentieren unsere Walnussbrownies und Salty Caramel Slices (beide vegan, glutenfrei und unwiderstehlich gut) kaiserlich auf extra von Anna Oswald für uns angefertigten Bienenwachstüchern.

Und nun wünsche ich meinen bienenfleißigen Lesern die Honigseiten des Lebens, Feiertage voll Nektar und Ambrosia, und ein königliches Wiedersehen im Neuen Jahr!

Nichts gleicht der Seele so sehr wie die Biene. Sie fliegt von Blüte zu Blüte wie die Seele von Stern zu Stern und sie bringt den Honig heim wie die Seele das Licht.

Victor Hugo

Herbstzeit ist Kürbiszeit – so sicher wie die Tage kürzer werden, finden sich gerade auf der Speisekarte eines jeden Wiener Lokals Kürbisgerichte – und natürlich auch auf der des Secret Garden.

Herbstzeit ist Kürbiszeit

Uralt und ur-bunt

Denn Kürbisse sind nicht nur vielfältig, schmecken wunderbar und sind die perfekte Grundlage für Comfort Food an kälter werdenden Tagen – als regionale, saisonale Gemüse versorgen sie uns auch mit einer Vielzahl an gesunden Nährstoffen. Huch, habe ich gerade Gemüse gesagt? Biologisch gesehen zählen Kürbisse – so wie Zucchini, Melonen oder Gurken zu den Beerenfrüchten, die sich durch im Fruchtfleisch eingelagerte Samen auszeichnen. Kürbisse (Cucurbitaceae), die in den verschiedensten Formen, Farben und Musterungen vorkommen, können die Größe einer Münze, aber auch die Größe eines Traktorreifens erreichen. Der bisher größte Kürbis brachte 1190,5 Kilogramm auf die Waage und wurde vom Belgier Mathias Willemijns gezogen.

Kürbisse gehören seit Jahrtausenden zum Speiseplan der Mittel- und Südamerikaner. Die ältesten versteinerten Kürbissamen wurden in Mexiko entdeckt und werden auf 10.000 Jahre v.Chr. datiert. Durch die Reisen Christopher Kolumbus‘ wurde der Kürbis nach Europa gebracht und etablierte sich langsam in der heimischen Küche.

Kürbis wirkt dank des hohen Kaliumgehalts anregend auf Nieren- und Blasentätigkeit und entwässert gleichzeitig den Körper auf natürliche Art. Vor allem Kürbis mit hell- und dunkel orangefarbenem Fruchtfleisch – darunter z. Bsp. Butternuss und Hokkaido, die unsere Köchinnen aufgrund ihres cremigen, nussigen Aromas in ihren Gerichten besonders gern verwenden, hat große Mengen Vitamin A beziehungsweise Beta-Carotin zu bieten, das Haut, Haaren und der Sehkraft gut tut.

Vom Kürbis zum Curry

Soham kontempliert gerade die Transformation der Butternuss zu seinem Kürbis-Curry… oder braucht er einfach nur noch ein bisserl Beta-Carotin für mehr Sehkraft ?! 😉

Lea wiederum kontempliert wie sie Zuzkas umwerfende Ayurveda Bowl mit Hokkaido-Süßkartoffel-Ofengemüse am besten in Szene setzen kann um in unserer instagram-story Gusto zu machen …

Instagram Shooting

Glücklicherweise bietet der pittoreske Raimundhof mit seinen Biedermeierbögen, Laternen und Pflastersteinen Kulissen genug – und unser blütenbehangenes Fahrrad die nötige Unterlage :

Instagram worthy :)

*** PROUD RESULT ***

Von Samhain zu Halloween

Und was hat Kürbis mit Halloween zu tun? Zum volkstümlichen Brauchtum am Abend vor Allerheiligen, im Englischen All Hallow’s Eve – daraus verballhornt der Begriff Halloween, gehört es, Kerzen in ausgehöhlten Kürbissen vor die Tür oder ins Fenster zu stellen. Damit wird der irischen Sagengestalt Jack O’Lantern gedacht. Jack war ein Taugenichts und Trunkenbold, der aufgrund einer Wette mit dem Teufel von der Hölle verschont blieb. In den Himmel kam er dennoch nicht, und so wandert nunmehr seine Seele mit einer ausgehöhlten Rübe im Dunkel zwischen Himmel und Hölle.

Auch Halloween als Fest an sich geht auf irische Traditionen zurück – genauer gesagt keltische. Die Nacht zum 1. November bedeutete bei den Kelten die Grenze zum Winter und damit zur dunklen Jahreszeit. Auch die Grenze zur Anderswelt, zur Totenwelt, war in jener Nacht besonders durchlässig und die Seelen der Verstorbenen konnten sich mit denen der Lebenden verbinden. „Samhain“ (sprich „sauwen“ 🙂 ) – Vereinigung – ist auch der Name dieses zentralen Fests im keltischen Jahreskreis.

Keltische Stele und Jack O'Lantern

Keltische Stele aus dem 4. Jahrhundert und Jack O’Lantern Kürbis

Um zu verhindern, dass sie nicht von durchs durchlässige Tor der Unterwelt einströmenden Monstern verschleppt wurden, entzündeten die Menschen Wehrfeuer vor ihren Häusern und verkleideten sich selbst als böse Geister um diese abzuschrecken. Den Unterweltsgöttern wurden reiche Opfergaben – „treats“ dargebracht, um sie zu besänftigen und für Fruchtbarkeit im neuen Jahr zu sorgen.

Die „Wandlung“ von Samhain zu Allerheiligen bzw. Halloween erfolgte zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert n. Chr. Die christliche Kirche wollte die alten, heidnischen Bräuche der Bevölkerung ausrotten, ohne jedoch die Einheimischen allzu sehr vor den Kopf zu stoßen. Also gab sie dem Fest einen christlichen Sinn und machte es zum Ehrentag aller Märtyrer, Heiligen und Verstorbenen. Über den Umweg von Irland in die Neue Welt, erlangen die Halloween-Bräuche nun auch in unseren Breiten immer größere Beliebtheit.

Was ist zur Zeit das beliebteste Getränk im Secret Garden? Ganz klar: die Soda- Zitron! An einem betriebsamen heißen Sommernachmittag (und derer gibt es aktuell viele! 🙂 ) kommen wir an der Bar mit dem Ausquetschen der frischen Bio-Zitronen kaum nach – und schon so manche Presse musste im Dienst der Vitaminspende ihr Leben lassen …

hausgemachte Ingwerlimo und Soda mit frischen Biozitronen

Ebenso populär und ausgezeichnet als sommerlicher Durstlöscher geeignet: unsere hausgemachte Ingwer-Zitronenlimonade mit Minze-Kick. Ein wahrlich unwiderstehliches Trio – um etwas Bio-Rohrohrzucker ergänzt … gleich einschenken lassen!

Vielgestalt und Vielgereist

Über 500 Sorten an Zitrusfrüchten sind heute weltweit bekannt, mal süßlich, mal bitter. Entstanden sind sie aus zufälligen Hybriden, spontanen Mutationen, aber auch durch gezielte Züchtungen. Die uns bekannten Zitronen sind Kreuzungen aus Bitterorangen und Zitronatzitronen (Ur-Zitronen). Sie dienen als Nahrungsmittel, Aromaspender und kleine Vitaminbomben. In vielen Kulturen gelten sie darüber hinaus auch heute noch als eine spirituelle Frucht.

Zitronenvielfalt

Buddhas Hand und Ölgemälde mit Zitronenvielfalt von Bartolomeo Bimbi (1715)

Ursprünglich waren Zitrusfrüchte in Asien heimisch – in einem weiten Gebiet von Nordindien bis nach Südostasien. In China wurden Zitronenvarianten wie beispielsweise die «Hände Buddhas» – eine längliche, mehrfingrige Zitronenvariante – schon vor mehr als 3000 Jahren wegen der medizinischen Eigenschaften ihrer Rinde kultiviert. Die ältesten Zitronenkerne, die man in Europa bisher fand, stammen aus Zypern und sind 3200 Jahre alt.

So fanden die sauren Früchte auch schließlich den Weg nach Italien – als erste Zitrusfrucht überhaupt. Funde aus dem 2. und 3. Jahrhundert vor Christus in Pompeji bestätigen dies. Viele Jahrhunderte galten Zitronen als Luxusprodukt. Reiche Römer wählten Zitronatzitronen zum Verfeinern von Speisen, Auffrischen der Bettlaken, zum Schutz vor Vergiftungen oder auch als Opfergabe an die Götter.

Gartenfresko aus der Casa di Livia

Gartenfresko mit Zitronenbaum aus der Casa di Livia, Gattin von Kaiser Augustus, auf dem Palatin in Rom (1. Jh. v.Chr.)

Das Laubhüttenfest und der Etrog

Bei der Verbreitung der Zitrusfrüchte im Mittelmeerraum spielte jedoch eine andere Religion eine entscheidende Rolle: die jüdische. Wenn die Ernten eingebracht und die Bußtage überstanden sind, erinnert das jüdische Volk mit dem glanzvollen Laubhüttenfest (Sukkot) sieben Tage lang an die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten, an die erste Wohnung in Freiheit und die Versorgung durch Gott.

Der Etrog – die Cedri, bzw. Zitronatszitrone – spielt bei diesem «Erntedankfest» seit der Antike eine wichtige Rolle. Bis heute gehört sie zu dem im 3. Buch Mose 23,40 vorgeschriebenen Feststrauß, der aus Palmzweig (Lulav), Myrtenzweig (Hadassim), Bachweide (Arawot) und Paradiesapfel (Etrog) gebildet wird. Und da ein Apfel aus dem Paradies naturgemäß (?) vollkommen, nun ja – vollkommen zu sein hat und keinerlei Beschädigungen aufweisen darf, spielt die Auswahl (oft in der italienischen Region Kalabrien), der umsichtige Transport und (Ver)-kauf der Etrogs rund um Sukkot eine gewichtige, streng reglementierte Rolle im jüdischen Jahreslauf.

Der Etrog am jüdischen Laubhüttenfest

Zauberkräftige Zitronen

Zitronen haben schon immer die Fantasie der Menschen bewegt. Manchmal galten sie als Symbole der Fruchtbarkeit, der Reinheit und des ewigen Lebens, aber auch als Zeichen von Trauer und Sterben. Und viele versuchten, mit der Frucht finstere Mächte abzuwehren. Etwa wenn nach slawischem Volksbrauch den Verstorbenen eine Zitrone in den Mund gelegt wird um sie vor einem untoten Los als «Nachzehrer» zu bewahren.

Etwa 800 Jahre vor Christus wurde die Frucht in den heiligen Schriften in Sanskrit erwähnt und galt als Symbol des Reichtums. Noch heute gilt es als große Wertschätzung, einen Geschenkkorb mit Zitrusfrüchten bei Geschäftseröffnungen und Jubiläen zu überreichen. Buddhas-Hand-Zitronen überreicht man in China gerne zum Neujahrsfest, sie sollen Glücksbringer für Zufriedenheit und Langlebigkeit darstellen.

Der entzauberte Westen pflegt hingegen mittlerweile einen eher pragmatischen Zugang zum Sinnbild Zitrone:

😉 Im Secret Garden machen wir aus den lemons lieber weiterhin Soda-Zitron – die kann man dafür aber auch literweise trinken! 😉

Mais ist die einzige Getreideart, die ihren Ursprung in Amerika hat (im Teosinte-Kölbchen, einem weitverbreiteten wilden Gras aus dem Hochland von Mexiko). Dort ist er seit über 7000 Jahren ein Begleiter der Menschen und zentraler Bestandteil aller indigenen Kulturen. Nicht nur als lebensspendendes Grundnahrungsmittel, sondern auch als Teil von Mythos und Ritus. In der Überlieferung der Maya formten die Götter uns Menschen aus Maisbrei (nachdem Versuche mit Holz und Lehm nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hatten.) Und da der Mais verschiedene Farben haben kann – weiß, grau, blau, gelb, rosa, rot oder braun – entstanden Menschen mit verschiedenen Hautfarben.

Mexica mit buntem Mais

In Zentralamerika wächst Mais in vielen verschiedenen Farben

Auch der aztekische Kalender orientierte sich an den Wachstumsphasen des Mais. Jeder Phase war eine eigene Gottheit zugeordnet. Xilonen ist die Göttin des jungen, gerade gesprossenen Maiskeimlings. Ihr seht sie hier neben der Gewässergöttin Chalchitlicue und der Erd- und Maisgöttin Chicomecoatl:

Aztekische Maisgöttinnen

Aztekische Plastik aus der Mitte des 14. Jhs. n.Chr.

Im Secret Garden huldigen wir Xilonen &Co mit der herzhaften „Mexican Bowl“ wo dem heiligen Korn seine ebenso urtypisch mesoamerikanischen Schwestern Tomate und Avocado zur Seite gestellt werden.

Mexican Bowl

Mexican Bowl mit Salat, Naturreis, Bohnen, Röstmais, Nachos, Pico de Gallo und Avocado-Dressing.

Ankunft in Europa

Kolumbus brachte den Mais 1492 aus der “Neuen Welt” nach Spanien mit, von wo aus er sich in ganz Europa, aber auch Nordafrika, dem Nahen Osten, Indien und China verbreitet hat. Da Mais billig war, wurde er das überwiegende Nahrungsmittel und die wichtigste Quelle für Energie und Protein für arme Leute, vor allem in ländlichen Gebieten.

Eine Zubereitungsart von Mais, die sich besonders in Italien großer Beliebtheit erfreut ist die Polenta – gekochter Maisgrieß. Im alten Rom wurden polenta (lateinisch für Gerstengraupen) zu pollen oder pollis (lat. sehr feines Mehl) vermahlen; der beliebte römische Getreidebrei puls, pultis geht auf das altgriechische πολτός‎‚ ein Brei aus Spelt- oder Bohnenmehl, zurück.

Vor allem in Norditalien (Pie­mont, Aosta, Lom­ba­rdei, Friaul, Veneto, Trentino) ist Polenta bis heute fester Bestandteil der regionalen Kochkultur. Im Herbst feiert man vielerorts die „Sagra della Polenta“ – wo am Dorfplatz große Kessel der goldenen Köstlichkeit zubereitet werden.

Sagra della Polenta Fest

Sagra della Polenta im Piemont

Obwohl die Süditaliener ihre nördlichen Brüder gern abschätzig als „polentoni“ bezeichnen, servieren wir im Secret Garden gerade einen sizilianischen Klassiker mit gebackener Rosmarinpolenta: die Caponata. Da werden Melanzani, Tomaten, Zwiebel und Stangensellerie mit Rosinen, Kapern, Mandeln und Balsamico zu einer herrlich fruchtigen agro-dolce Köstlichkeit verkocht. Eins meiner Lieblingsgerichte! 🙂

sizilianische Caponata - Urlaubsfeeling pur

Sizilianische Caponata – Urlaubsfeeling pur!

Nach 1650 begann Mais als granoturco, „tür­ki­sches Korn“, in der italienischen Küche populär zu werden. Auch in einigen Landesteilen Österreichs, etwa der Steiermark, wird der Mais umgangssprachlich als „Türken“ bezeichnet. Gerichte aus Maisgrieß-Polenta tragen dort Namen wie etwa Türkischer Sterz oder Türkischer Tommerl. Das hängt wohl damit zusammen, dass die Osmanen den Mais nach Österreich (und Italien) brachten, wo er erst ab dem 17. Jahrhundert richtig populär wurde.

Alpenpolenta im Secret Garden

Alpenpolenta mit buntem Salat

Eine österreichische Interpretation des Mais kommt im Secret Garden in Form der „Alpenpolenta“ auf den Tisch: Schichten aus cremiger Polenta, karamellisierten Zwiebeln und Schwammerl werden mit würzigem Bergkäse überbacken. Das Rezept hab ich von meiner Mama, wo es während unserer Sommer auf der Alm immer großen Anklang fand. 🙂

Almsommer

Tarani und Chintamani auf der Ahornalm am Kasberg

Rund und g’sund

Die runden Maiskörnchen sind vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen, die unserer Gesundheit förderlich sind: eine ungewöhnlich hohe Zahl an B-Vitaminen (insbesondere B1, 3, 7, 5 & 9), die für einen ausgewogenen Hormonspiegel und effektiven Stoffwechsel notwendig sind, sowie Eisen, Magnesium, Zink, Mangan und Selen, die für die Blutbildung, zelluläre Sauerstoffversorgung, gesunde Haut und schönes Haar gebraucht werden. Außerdem beinhaltet Mais eine Menge Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Proteine und ungesättigte Fettsäuren. Im Mais enthaltenes Kalium ist an der Aufrechterhaltung des normalen Blutdrucks und der Herzfunktion beteiligt und mindert das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall. Mais gibt uns Energie, regt die Hirnaktivität an und steigert die Widerstandsfähigkeit gegen Stress. – Danke, Chicomecoatl! 😉

Goldene Maiscremesuppe

Goldene Maiscremesuppe mit Chili

Nordamerika

Zum Abschluss nochmal zurück zum Ursprung: nicht nur die indigenen Völker Mittelamerikas verehrten und verzehrten Mais als Lebensgrundlage: auch bei der indianischen Urbevölkerung Nordamerikas war Mais fixer Bestandteil ihrer Lebenswelt. Bei den Pueblo-Indianern erzählte man über die Herkunft des Maises, dass die beiden Maismütter Blue Corn Woman und White Corn Maiden durch die Dachöffnung eines Kivas auf die Erde geklettert sind und den Mais mitbrachten. Kinder bekamen bei der Geburt eine Maisähre als Totem, die sie ein Leben lang daran erinnern sollte, dass die Maismütter allen Menschen, Tieren und Pflanzen das Leben schenkten. Aber auch bei den Native Americans der Plains war Mais fixer Bestandteil des Speiseplans.

Howard Terpning - Old country buffet

Howard Terpning – Old country buffet: the feast

In der Sprache der Dakota heißt Mais Mondamin. In dieser Tradition soll der Gott Mondamin den Menschen den Mais geschenkt haben, indem er sich in ein Maisfeld verwandelte, nachdem er besiegt wurde. Bekannt ist Mondamin auch durch das Gedicht The Song of Hiawatha von Henry Wadsworth Longfellow, in dem Mondamin als personifizierter Mais beschrieben wird. Longfellows Gedicht inspirierte den jetzt zu Unilever gehörenden Produzent von Maisstärke 1913 zu seinem Markennamen Mondamin GmbH.

Und mich wiederum inspirierte die nordamerikanische Mais-Küche zur „Minnesota Bowl“ bei der „Creamy Corn“ ein zentraler Bestandteil ist:

Minnesota Bowl mit Creamy Corn

Minnesota Bowl mit Creamy Corn, Ofen-Süßkartoffel, Naturreis, Zwiebel-Relish und buntem Salat

Minnesota, heute ein Bundesstaat im Mittleren Westen der USA und benannt nach dem Minnesota River, hat seinen Namen vom Dakota-Wort Mníssota, was soviel wie „trübes Wasser“ bedeutet. Angehörige der Dakota erklärten den Begriff frühen Siedlern, indem sie einige Tropfen Milch in eine Schale klaren Wassers fallen ließen.

Auch sowas ist im Secret Garden zu bekommen 😉 – ich hoffe aber doch, dass euch all die abwechslungsreichen und geschichtsträchtigen Gerichte Lust auf mehr gemacht haben und ihr bei uns vorbeischaut wenn bald wieder Mais auf der Wochenkarte steht …

Granatapfelkrone

Was wären die duftenden weißen Naturreiskegel im Secret Garden ohne ihre schimmernde Krone aus roten Granatapfelkernen? Das hat gar nichts mit rot-weiß-rotem Patriotismus zu tun, etwas mit Präsentationästhetik und Farbenputz, aber auch viel mit unserer Faszination für diese so symbolträchtige, in den verschiedenen Kulturen seit Jahrtausenden geschätzte, und nicht zuletzt sehr gesunde Frucht.

Nomen est omen

Der Granatapfel, der entgegen seines deutschen Namens nicht mit unserem Apfel verwandt ist, trägt die botanische Bezeichnung punica granatum. Zum Ursprung des lateinischen Namens gibt es verschiedene Angaben. Punica ließe zum einen auf das häufige Vorkommen in Tunesien schließen, ehemals Punien genannt, und würde in dem Fall auf die römische Bezeichnung für die Phönizier zurückgehen. Eine andere Möglichkeit wäre die Rückführung auf das lateinische Adjektiv puniceus, im Deutschen purpurrot, in Anlehnung an die Farbe der enthaltenen Kernschalen. Granatum stammt von dem lateinischen Wort granum und bedeutet so viel wie Korn, Kern oder Samen und deutet auf die Vielzahl der im Granatapfel enthaltenen Samenkörner hin. In weiterer Folge gab der Granatapfel sowohl dem Kriegswerkzeug der Granate, als auch den schönen roten Halbedelsteinen der Granatgruppe den Namen.

Gartenfresko-Palatin

Gartenfresko mit Granatapfelbaum in der Casa di Livia (Gattin des Kaisers Augustus), Rom, Palatin (Ende 1. Jh. n.Chr.)

Der Granatapfelbaum ist ein sommergrüner kleiner Baum oder Strauch, der 5 Meter hoch, 3 Meter breit und bis zu einige hundert Jahre alt werden kann. Er trägt korallenrote Blüten, aus denen die Früchte mit den zahlreichen Einzelsamen hervorgehen. Die reife Frucht verbirgt ihren schmackhaften Kern hinter einer derben Schale. Diese wirkt auf den ersten Blick nicht unbedingt einladend, ist aber durch ihre ledrige Beschaffenheit dafür verantwortlich, dass der Granatapfel bis zu mehreren Monaten gelagert werden kann, und das ohne Qualitätsverlust. Das Innere der Frucht hingegen fasziniert mit einer komplexen Gesetzmäßigkeit und einer appetitlich anmutenden Ästhetik. Beinahe geheimnisvoll verbergen sich im Inneren durch Häutchen unterteilte Kammern, die wiederum Hunderte von kantig geformten Kernen enthalten, in denen sich jeweils ein Samen verbirgt.  Faszinierend, wie die Körner angeordnet sind: öffnet man den Granatapfel und häuft alle Kerne auf, nehmen sie deutlich mehr Platz ein, als im Inneren – und dort verbindet eine komplexe Versorgungsstruktur jeden einzelnen Kern mit der Schale, die ihrerseits am Stiel zusammenläuft, der am Ast hängt, der aus dem Stamm wächst, der auf der Wurzel steht.

Symbolträchtige Frucht

Aus dem vorderasiatischen Raum gelangte der Granatapfelbaum über das Zweistromland (in Mesopotamien ist er spätestens seit 2500 v.Chr. bekannt) einerseits und die Insel Zypern andererseits in den gesamten Mittelmeerraum. Und wo auch immer der Granatapfel heimisch wurde, regten seine Farbe und Erscheinungsform die schöpferische Phantasie der Menschen an. In vielen Kulturen der alten Welt steht der
Granatapfel für die Fülle des Lebens und der Liebe, für natürliche wie geistige Fruchtbarkeit, ist aber immer auch mit dem Totenkult verknüpft.

Aschenurne-Opfertisch

Aschenurne aus Volterra (2. Jh. v.Chr.)/ Opfertischszene aus dem Ramesseum in Abydos (13. Jh. v.Chr.)

Rechterhand eine altägyptische Fruchtbarkeitsgottheit, die vor einem reich gedeckten Opfertisch kniet – neben Broten, Geflügel, Weintrauben und Feigen sind auch deutlich zwei Granatäpfel mit ihrem vorstehenden Blütenansatz erkennbar. Links eine etruskische Aschenkiste für eine verstorbene Patrizierin, die, am Deckel gelagert, in der linken Hand einen Granatapfel hält. So wird auf jenen griechisch-römischen Mythos angespielt, der mit der Unterwelt und Auferstehungsmysterien in Verbindung steht, und der auch am Unterteil der Kiste im Relief dargestellt ist: Hades (Pluto), der Herr des Totenreichs, raubt das liebreizende Mädchen Persephone (Proserpina), die Tochter der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter (Ceres), um sie zu seiner Königin zu machen. Persephone, obwohl von einem Leben in der lichtlosen Unterwelt keineswegs angetan, kann sich dennoch nicht dem Reiz des Granatapfels entziehen, den ihr Hades anbietet und kostet von seinen Kernen. Nach den Gesetzen der Moiren verwirkt sie dadurch die Möglichkeit zur Rückkehr an die Oberwelt. Ihre verzweifelte Mutter übt jedoch Druck auf ihren Bruder, Götterfürst Zeus (Jupiter), aus, indem sie auf der Erde nichts mehr wachsen lässt. So handelt Zeus mit Hades (ebenfalls ein Bruder) einen Pakt aus, in dem Persephone 4 Monate des Jahres bei ihrem Gatten in der Unterwelt (in dieser Zeit verursacht die trauernde Ceres den Winter) zubringen muss, um danach zu ihrer Mutter an die Oberwelt zurückzukehren – dem irdischen Frühlingsbeginn.

Frühchristliche Symbolik als Fußbodenmosaike (4./3. Jh. n.Chr.)

In der (früh)christlichen Ikonographie bleibt der Granatapfel weiterhin im sepulchralen Kontext als Symbol für Auferstehung und ewiges Leben relevant, begleitet aber auch den an die Stelle des antiken Sol Invictus, des unbesiegbaren Sonnengottes, tretenden Christus. So etwa auf dem Fußbodenmosaik links aus Villa bei St Mary in Dorset, wo die jugendliche Gestalt durch das Christusmonogramm (Chi-Rho) eindeutig als solcher ausgewiesen wird.

Wenn beim Aufreißen der reifen Frucht die Fülle der Samen sichtbar wird, so ist dies nun auch ein Bild für die Wunden Christi, aus denen barmherzige Liebe quillt. In diesem Sinne ist wohl auch der Titel eines volksmedizinischen Arzneibuches zu verstehen, das erstmals 1695 in Wien erschien: „Freiwillig aufgesprungener Granatapfel des christlichen Samaritans“. Auf Passion und Auferstehung deutet auch die Granatfrucht, die die Madonna in Bildern von Botticelli (s.u.), Raffael, oder Holbein d. Ä. dem Jesusknaben reicht. Meist erkennt man deutlich in der aufgerissenen Frucht die roten Kerne.

Botticelli-Dürer

Botticelli 1487 / Dürer 1519

Im offiziellen Herrscherportrait, das Albrecht Dürer vom römisch-deutschen Kaiser Maximilian I von Habsburg anfertigte, tritt ein Granatapfel an die Stelle des üblichen goldenen Reichsapfels als Symbol für Herrschaft und irdische Macht.

… not just a pretty face …

Abseits von Mythos und Ikonographie ist der Granatapfel auch in der modernen Küche zum Trendobst geworden. Egal ob pur, als Drink, als Dressing, Essig, in Salaten und Gerichten ist das fruchtig-herbe Schmuckstück vielseitig einsetzbar. Aber auch unter dem gesundheitlichen Aspekt hat er einiges zu bieten. So sind die im Granatapfel enthaltenen Polyphenole bekannt für ihre antientzündliche und antioxidative Wirkung und somit für ihren positiven Einfluss auf das Immunsystem. Studien zufolge enthält er drei Mal so viele Antioxidantien wie grüner Tee, dazu Kalium, Eisen und die Vitamine A, C und E. Die Inhaltsstoffe der Frucht halten darüber hinaus den Blutzuckerspiegel stabil und helfen aufgrund der enthaltenen Ballaststoffe bei Verdauungsproblemen. Auch in der Krebstherapie wird der Granatapfel eingesetzt, da man davon ausgeht, dass die Stoffe aus der Frucht das Wachstum von Krebszellen hemmen können. Ja sogar anti-aging Qualitäten werden ihm attestiert (daher auch in der Kosmetik gerne eingesetzt) – und aphrodisierende sowieso.

Womit wir wieder bei der Antike wären – und dem Granatapfel (auch) als Attribut der Göttin Aphrodite. Nicht zuletzt kürte der trojanische Königssohn Paris – in Aussicht auf eine Verbindung mit der schönsten Frau der Welt (Helena von Sparta), damit die Liebesgöttin vor ihren Konkurrentinnen Athena und Hera zur Schönsten aller Unsterblichen … and the rest is history … (or at least mythology)

Trojanischer-Krieg

Römischer Sarkophag mit Szenen aus dem Trojanischen Krieg (Mitte 2. Jh. n.Chr.)

Dies ist Elenas unbeschreiblich köstliches Balinesisches Cashew-Curry:

Balinesisches-Cashewcurry

Die einen oder anderen geben eine großzügige Portion frischen Korianders drauf…Für manche von uns wird das Gericht dadurch noch unbeschreiblich köstlicher…Für andere hingegen nicht nur unbeschreiblich, sondern ungenießbar!

Ja, der Grüne Koriander (coriandrum sativum) scheidet die Geister … entweder man liebt, oder man hasst ihn (Auf Facebook gibt es sogar eine Koriander-Hasser-Seite mit knapp 200.000 Abonnenten). Kaum eine Pflanze ruft mehr diametrale Emotionen hervor als Koriander (und das lässt sich allein durch die Diskussionen in unserem Küchenteam bestätigen 🙂 ) – aber warum?

Vererbte Abneigung?

Durch die Analyse der Daten von 30.00 Probanden, die ihr Erbgut über die Plattform 23andMe zur Verfügung gestellt hatten, konnte ein Gen identifiziert werden, das für einen Geruchsrezeptor OR6A2 codiert. Dieser Rezeptor registriert Aldehyde, von denen Koriander viele enthält. Das Gen und sein Rezeptor kommen in zwei Varianten vor, eine davon lässt das Seifige im Kraut stärker hervortreten. Probanden, die zwei dieser Gene geerbt hatten, waren Korianderhasser. Das große Problem in der Riechforschung: Bei weniger als 20 Prozent der etwa 400 menschlichen Riechrezeptoren ist tatsächlich nachgewiesen, welcher Duft welchen Rezeptor aktiviert.

Eine weitere Einschränkung: „Neben dem Geruchs- spricht Koriander auch den Geschmackssinn sowie die Trigeminus-Rezeptoren in den Schleimhäuten von Nase und Mund an“, sagt Duftforscher Hanns Hatt. Die Trigeminus-Rezeptoren leiten unter anderem Schmerz-Signale über den Trigeminus-Nerv ans Gehirn weiter. Essen wir beispielsweise eine scharfe Chili-Schote, dann spricht das Capsaicin im Chili Hitzeschmerzrezeptoren vom Typ TRPV1 an, die diese Information über den Trigeminus-Nerv ans Gehirn weiterleiten. Minze hingegen hat eine kühlende Wirkung, Kohlensäure prickelt. Und auch Aldehyde aktivieren Trigeminus-Rezeptoren. Das generelle „Geschmackserlebnis“ von Koriander ist also nicht alleine durch unseren Geruch geprägt.

Welche Lebensmittel wir mögen, wird außerdem vor allem durch unsere persönlichen Erfahrungen und Umwelteinflüsse beeinflusst – insbesondere, wenn es um den Geruchssinn geht. Tatsächlich gibt es bei Geschmack und Geruch eine genetische Komponente, vor allem, wenn es um die Rezeptoren geht. Aber die Zusammensetzung von Geruch und Geschmack, sowie eine emotionale Bewertung davon, finden erst im Gehirn statt.

Alle Geschmacks- und Erbgutforscher betonen daher, dass nicht alleine unser Erbgut bestimmt, ob man Koriander hasst oder liebt: Der kulturelle Aspekt spiele eine nicht zu unterschätzende Rolle, sowie ganz persönliche Erlebnisse und die Gefühle, die wir mit Situationen verbinden, in denen wir Koriander gegessen haben.

Dass wir im My Secret Garden danach trachten, dass unsere Gäste nur positive Gefühle mit ihrem Besuch bei uns verbinden, versteht sich von selbst! 😉

Erbsen-Koriandercremesuppe

Wir verwenden nicht nur die frischen Korianderblätter zum Kochen – wie etwa im Thai Green Curry, oder der so beliebten Erbsen-Koriandercremesuppe – und (auf Wunsch 😉 ) zum Garnieren, sondern auch die (weit weniger kontroversiellen) getrockneten Samen, die für die orientalische Küche unerlässlich sind. Und warum das gut so ist, zeigen immer mehr Studien, die sich mit den heilkräftigen Eigenschaften des Korianders auseinandersetzen.

Jahrtausendealtes Würz- und Heilkraut

Koriander zählt zu den ältesten Küchenkräutern der Welt. Vor allem in Indien, China und Ägypten wird Koriander seit Jahrtausenden nicht nur wegen seiner süßlichen Würze geschätzt, sondern in erster Linie als Heilpflanze. Von seiner Heilkraft wurde bereits in Sanskrit-Schriften und im Alten Testament berichtet. Auch der antike Medizinpionier Hippokrates von Kos lobte Koriander als pflanzliches Medikament.

Im Ayurveda und in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Koriander schon lange bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt – Phenole, welche im ätherischen Korianderöl enthalten sind, aktivieren im Organismus die Produktion von Enzymen und Verdauungssäften.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Antibiotika-Resistenz, interessiert sich nun auch die westliche Phytomedizin für Koriander als natürliches keimtötendes Mittel. Insbesondere das aus den Koriandersamen gewonnene ätherische Korianderöl gilt als starker Keimbekämpfer mit antimikrobieller (d. h. bakterien- und pilzfeindlicher) Wirkung. An der portugiesischen Universität Beira Interior wurde Korianderöl gegen zwölf Bakterienstämme getestet, darunter Escherichia coli und Salmonellen, die immer wieder für Lebensmittelvergiftungen sorgen. Die Tests zeigten, dass bereits eine Lösung von lediglich 1,6 Prozent Korianderöl fast alle Bakterien abtöten oder zumindest deren Vermehrung deutlich einschränken konnte. In weiteren Labortests, isolierten die Wissenschaftler den antibakteriellen Stoff Dodecenal von frischen Korianderblättern als einzige natürlich vorkommende antibakterielle Substanz, die um das Zweifache wirksamer ist als das üblicherweise gegen Salmonellen eingesetzte Antibiotikum Gentamicin. Diese Ergebnisse unterstreichen den Wert von Koriander als präventives Lebensmittel als auch sein Potential als natürlicher Nahrungsmittelzusatz.

Wieder andere Studien demonstrieren die antioxidativen Eigenschaften von Korianderblättern, ihre Wirksamkeit als Entzündungshemmer, sowie beim Lösen und Ausleiten von Schwermetallen im Körper – zB Quecksilber aus Amalgamfüllungen in den Zähnen.

Wieder mal ein Grund sich auf altes Wissen – und neuen Geschmack – zu besinnen!

Garten-des-Nebamun

Garten-Fresko in der Grabkapelle des Neb-Amun (Ägypten, c. 1350 v.Chr.)

Addendum zu diesem wunderschönen altägyptischen Garten-Fresko: beim Blättern in meinem Hieroglyphen-Wörterbuch bin ich gerade auf die Bezeichnung für den coriandrum sativum gestoßen, der, wie erwähnt ja schon in pharaonischer Zeit geschätzt wurde:

Der Begriff setzt sich zusammen aus den Zeichen Teich mit Lotusblumen (Lautwert „scha“), Schmutzgeier (Lautwert „a“), Wachtelküken in hieratischer Abkürzung (Lautwert „u“) und Pflanze – die drei Striche darunter machen dieses Zeichen zu einem Determinativ – dass nämlich das Wort als Ganzes eine Pflanze bezeichnet. Die Aussprache für die neben den Hieroglyphen im Lexikonbeitrag abgedruckte, in der Ägyptologie gebräuchlichen Transkriptionsform ist „scha’u“, für das Korianderkraut. Die Koriandersamen wären, wie zu lesen: „peret-scha’u“.

Schon probiert? – Unser erfrischendes Kokosnusswasser. Direkt gewonnen aus den jungen grünen Kokosnüssen. Es versorgt den Körper mit wertvollen Mineralstoffen, darunter Natrium, Magnesium und Kalium, Vitaminen und Antioxidantien – und versüßt den Alltag mit exotischen Geschmacksnuancen. Es füllt den Elektrolythaushalt, verhindert Dehydrierung, regt den Stoffwechsel an und unterstützt Haut und Knochen. Gut gekühlt oder „on the rocks“ wird ein Glas Kokosnusswasser zum revitalisierenden Energieboost an heißen Sommertagen. – Im „My Secret Garden“ selbstverständlich in zertifizierter Bio-Qualität, 100% natürlich und völlig unverfälscht – also wie frisch vom Baum…

Martin Johnson Heade, Nicaragua, 1869

Baum des Lebens

… bzw. frisch von der Palme! Die Kokospalme (Cocos nucifera), deren faserige Blätter und elastischer Stamm perfekt an stürmische Küsten angepasst sind, erreicht eine Höhe von 20-30 m, wird bis zu 120 Jahre alt und produziert im Jahr etwa 30-40 Früchte. Interessant ist dabei, dass die Kokospalme nicht saisongebunden ist und das ganze Jahr über Früchte in verschiedenen Entwicklungsstadien trägt. Ein gutes Jahr braucht die Kokosnuss, um richtig schön reif zu werden. Ist sie ausgewachsen, gehört sie mit ihren durchschnittlich 2,5 Kilogramm zu den größten Früchten, die das Pflanzenreich uns bietet.

Früchte in der Tat! – denn die Kokosnuss ist in Wahrheit eine Steinfrucht mit einem vielschichtigen Aufbau. Sie hat je nach Sorte eine grüne, gelbe oder orange wasserdichte Außenhaut. Diese erlaubt es der reifen Kokosnuss, auf dem Meer schwimmend lange Strecken zurückzulegen. Einmal angespült, treibt der salztolerante Keimling im Inneren schnell Wurzeln im Sand und fördert die Verbreitung der Kokospalme. Unter dem Exokorp liegt eine mehrere Zentimeter dicke Faserschicht, das Mesokorp, das die Frucht beim Aufprall schützt. Es folgt die harte Steinschicht, das Endokorp, unter deren Schale sich das ölhaltige Fruchtfleisch, die Kopra – befindet.

Die Kokosnuss enthält Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine. Sie zählt als vollständiges Lebensmittel, das heißt, dass ein Mensch sich über mehrere Wochen nur von Kokosnüssen ernähren könnte, ohne Mangelerscheinungen zu bekommen. Überdies liefert die Kokospalme den Menschen Bau- und Brennstoff, Kleidung, Schmuck und Gerätschaften – und das schon seit prähistorischer Zeit als eine der wichtigsten Nutzpflanzen der Menschheit. Kein Wunder also, dass sie auch als „Baum des Lebens“ bezeichnet wird. …hm, also DOCH Baum ?! 😉

Kokosnusspokal-KHM

Kokosnusspokale, 16./17. Jh., Kunstkammer Wien

Im Gepäck früher polynesischer Seefahrer und später indischen, arabischen und dann auch europäischen Händlern, verbreitete sich die Kokosnuss im Pazifik, an den Küsten Afrikas und bis nach Südamerika und ist nun weltweit in den Tropen beheimatet.

In den Kunstkammern europäischer Fürsten der Renaissance und des Barock, stellten Kokosnüsse exotische Sammelobjekte dar, die mittels aufwendiger Fassungen zu kostbaren Prestigeobjekten stilisiert wurden.
Das Wort Kokos geht über spanisch und portugiesisch coco zurück auf spätlateinisch coccus und letztlich auf altgriechisch κόκκος, was „Kern“ oder „Beere“ bedeutet.

Wasser zu Öl

Bei noch grünen jungen Kokosnüssen befindet sich im Hohlraum bis zu einem Liter süßliche, fast klare Flüssigkeit, das Kokoswasser. Erntet man die Kokosnüsse nicht, sondern lässt sie stattdessen reifen, wird das Kokoswasser nach und nach vom Fruchtfleisch aufgenommen. So ist am Ende in der braunen Kokosnuss eine dicke Schicht Fruchtfleisch und nur noch sehr wenig Flüssigkeit zu finden. Das frische Fruchtfleisch enthält ungefähr 45 % Wasser, maximal etwa 50 %. Durch Trocknen wird der Wassergehalt des Fruchtfleisches auf 5 % reduziert. Man spricht dann von Kopra. Der Fettgehalt beträgt dann 63 bis 70%.

Kokosmilch wird aus dem pürierten und verdünnten Kokosfleisch gewonnen. Für unsere Köchinnen im Secret Garden eine unerlässliche Zutat ihrer cremigen Suppen und mild-fruchtigen Curries. So kommt exotische Lebensfreude – und gesunde Ernährung! – nach Mariahilf. Unsere Kokosmilch ist frei von Konservierungsstoffen, Emulgatoren und anderem Zeug, mit dem die alten Polynesier keine Freude gehabt hätten – dafür bio, bekömmlich und besonders in der veganen Küche ein wunderbarer Geschmacksträger.

Biologische-Kokosnussprodukte

Kokosöl wird aus dem getrockneten und ausgepressten Kokosfleisch gewonnen. Das bei Zimmertemperatur feste, weiße Kokosfett ist reich an gesättigten Fettsäuren und überdies hitzestabil, sodass die wertvollen Inhaltsstoffe auch beim Braten und Backen erhalten bleiben. Im Secret Garden kommt das biologische, native, kalt gepresste Öl vornehmlich in unsere veganen Mehlspeisen – etwa, für deren Gelingen und unverwechselbaren Geschmack unerlässlich, in unsere Raw Vegan Cheesecake und die vegane Rohkostkaramellschnitte.

… Und unserer saftigen Waldviertler Mohn-Nuss-Torte verleihen Bio-Kokos-Flocken, also die geraspelte Kopra, den letzten Schliff …

Mohn-Nuss-Torte

Während ein Bissen davon zu einem strahlenden Lächeln verhilft, verhilft die Hautpflege mit Kokosöl zu einem strahlenden Teint. Ebenso pflegt es Haare, Gelenke und auch sonst noch so manches andere…wofür ist dieser coccus eigentlich nicht gut…? –  Es lebe der Baum des Lebens!

Wie kam die Stadt Athen zu ihrem Namen? – In mythischer Vorzeit stritten sich die Götter Athena und Poseidon um die Patronanz der damals noch namenlosen Stadt. Beide wollten den Einwohnern ein Geschenk machen, nach dessen Wert diese ihren Schutzherrn wählen sollten. Der vielfach überlieferte Wettkampf, unter anderem bei Herodot, Apollodor, Pausanias und Plutarch, ist das Thema zahlloser antiker Darstellungen und verlief folgendermaßen: Der Meeresgott schenkte der Stadt eine Quelle indem er mit seinem Dreizack eine Spalte öffnete, aus der allerdings nur Salzwasser sprudelte. Die weise Athene wählte den Olivenbaum als ihre Gabe. Dieser spendete Nahrung, vielseitig einsetzbares Öl und Holz. So kürten die ebenso weisen Städter Athena zur Siegerin und der Stadt ihren neuen Namen.

Attische Münzen zeigten stets stolz das Profil der Göttin sowie ihr Attributtier, die Eule, zusammen mit dem lebensspendenden Ölzweig – und das tut die griechische 1 Euro-Münze bis heute!

Attische Drachme, 5. Jh. v.Chr.

 

Extra nativ – extra gut!

Auch im My Secret Garden schätzen wir das Geschenk der Göttin und lassen uns das mythische Gut direkt aus Griechenland liefern. Die Familie Taslis bewirtschaftet seit vielen Generationen einen Olivenhain auf der Insel Lesbos – seit 2015 vermarktet Sohn Chrysostenis das „grüne Gold“ (chrysos bedeutet übrigens Gold auf (alt)griechisch :-))  unter dem Label Eolida.

Qualität bedeutet für Chrys „Biologische Produktion, Kaltpressung unter 25 Grad und ein niedriger Säuregehalt bei allen unseren Ölen. Wie gesund Olivenöl ist, wurde in vielen Studien nachgewiesen. Doch nur ein wirklich hochqualitatives Öl kann seine gesundheitsfördernde Wirkung tatsächlich zeigen. Eolida ist außerdem frei von Pestiziden und anderen Giftstoffen, da wir streng nach den Prinzipen der biologischen Landwirtschaft produzieren.“

Wir verwenden das naturbelassene Öl, das Chrys regelmäßig persönlich im Handwagerl über die vielen Stufen im Raimundhof bis zum Restaurant holpert, mit Vorliebe in unseren Gerichten. Außerdem findet ihr eine Karaffe des fruchtig-würzigen Öls zum Anrichten von Salaten und Speisen in den Tisch-MenagenΚαλή όρεξη!

In Zeiten der Pandemie, wo wir besonders unsere körpereigenen Abwehrkräfte stärken müssen, haben wir genau das richtige für euch: den „Blue Boost“.

Ashru, unser Lebensmittelchemiker in residence hat die perfekte Mischung aus 100% Bio-Holunderbeerensaft, 1g Ester Vitamin C, Vitamin B12, Zink, Calcium, Acerola und Hagebuttenextrakt zusammengestellt. 100 ml enthalten genau die Menge dieser Vitamine und Mineralstoffe, die euch den nötigen Immun-Boost für den Tag gibt. Die trinkt man entweder pur, als Shot (€ 3,90-), oder verdünnt mit 0,5 Liter klarem Leitungswasser als erfrischenden Drink (€ 4,20-). Wer auch zuhause nicht auf die tägliche Dosis verzichten möchte, für den gibt es 10 Portionen in der 1 Liter Glasflasche zum Mitnehmen (€ 29,90-).

Holunder galt schon im Altertum als Heilpflanze, insbesondere bei Fieber und Atemwegsinfekten. Hildegard von Bingen bezeichnete den Holunder gar als „Gottesapotheke“.

Heilkräftiger Holunder

Die Pflanze enthält viel Vitamin C und andere Antioxidantien. Auch Fruchtsäuren und die Vitamine A, B1 und B2 gehören dazu. Die Anthocyanidinverbindungen, die den Holunderbeeren ihre tiefviolette Farbe verleihen (Holunderbeeren wurden früher zum Färben von Leder, Rotwein oder Haaren verwendet und kommen heute als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz) wurden in verschiedenen Laboruntersuchungen als Virushemmer identifiziert. So konnte eine Studie in Sydney belegen, dass die Inhaltsstoffe des schwarzen Holunder (sambucus nigra) sowohl als Infektionshemmer im Frühstadium einer Infektion mit Influenza-Viren, als auch als „Koordinator“ des Immunsystems während der Bekämpfung der Krankheitserreger fungieren. Auch eine Studie am Institut für Medizinische Mikrobiologie der Justus-Liebig-Universität in Gießen kam zu dem Schluss, dass „Der flüssige Extrakt eine hemmende Wirkung auf die Vermehrung der humanpathogenen Influenza-Viren zeigt“. 1995 veröffentlichte ein Forscherteam der Hebrew University of Jerusalem eine Doppelblind-Studie über einen Holunderbeerenextrakt. 90% der Patienten mit einer „Influenza B/Panama“-Infektion, die einen Holunderbeerenextrakt einnahm, war bereits nach 2 – 3 Tagen wieder völlig gesund. Die Patienten, die ein Placebo bekamen, benötigten mindestens 6 Tage dazu.

Historischer Holunder

So, und jetzt meldet sich noch einmal die Altertumswissenschaftlerin in residence zu Wort:
Der Schwarze Holunder, dessen Blüten allerdings wunderschön weiß sind (und im Secret Garden als leckerer Sirup kredenzt werden) ist in Mitteleuropa eine der weit verbreitetsten Straucharten. Das spiegelt sich auch in seinen unzähligen volkstümlichen Namensvarianten im deutschen Sprachraum: Holler, Holderbusch, Dolder, Holder, Hunnel, Flieder, Elder, Alder, Attich, Kelkebusch, Keltenstrauch und etliche mehr. Der Wortstamm ist immer das althochdeutsche holuntar (holun = hohl, heilig, günstig, gnädig; tar = Baum oder Strauch).

Bei den Germanen galt der Holunder als heiliger Baum und Wohnstätte der Göttin Holda, welche Tier und Mensch vor Unheil bewahrte und von Krankheiten heilte, und durfte deshalb nicht gefällt werden. Noch aus dem 17. und 18. Jahrhundert ist überliefert, dass die Menschen den Holunder um Verzeihung baten, wenn sie ihn fällen mussten. Auch war dies nur Witwen und Kindern erlaubt.

Holda/Holla lebt bis heute in der Gestalt der Frau Holle in unseren Märchen und Sagen fort – und natürlich im göttlichen Holderbusch!

Darum nützt dessen Kräfte, und schenkt euch gleich einen Blue Boost ein …

… und der Welt ein blaues Lächeln!