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Kitchen Chat and more…
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Was ist zur Zeit das beliebteste Getränk im Secret Garden? Ganz klar: die Soda- Zitron! An einem betriebsamen heißen Sommernachmittag (und derer gibt es aktuell viele! 🙂 ) kommen wir an der Bar mit dem Ausquetschen der frischen Bio-Zitronen kaum nach – und schon so manche Presse musste im Dienst der Vitaminspende ihr Leben lassen …
Ebenso populär und ausgezeichnet als sommerlicher Durstlöscher geeignet: unsere hausgemachte Ingwer-Zitronenlimonade mit Minze-Kick. Ein wahrlich unwiderstehliches Trio – um etwas Bio-Rohrohrzucker ergänzt … gleich einschenken lassen!
Über 500 Sorten an Zitrusfrüchten sind heute weltweit bekannt, mal süßlich, mal bitter. Entstanden sind sie aus zufälligen Hybriden, spontanen Mutationen, aber auch durch gezielte Züchtungen. Die uns bekannten Zitronen sind Kreuzungen aus Bitterorangen und Zitronatzitronen (Ur-Zitronen). Sie dienen als Nahrungsmittel, Aromaspender und kleine Vitaminbomben. In vielen Kulturen gelten sie darüber hinaus auch heute noch als eine spirituelle Frucht.
Ursprünglich waren Zitrusfrüchte in Asien heimisch – in einem weiten Gebiet von Nordindien bis nach Südostasien. In China wurden Zitronenvarianten wie beispielsweise die «Hände Buddhas» – eine längliche, mehrfingrige Zitronenvariante – schon vor mehr als 3000 Jahren wegen der medizinischen Eigenschaften ihrer Rinde kultiviert. Die ältesten Zitronenkerne, die man in Europa bisher fand, stammen aus Zypern und sind 3200 Jahre alt.
So fanden die sauren Früchte auch schließlich den Weg nach Italien – als erste Zitrusfrucht überhaupt. Funde aus dem 2. und 3. Jahrhundert vor Christus in Pompeji bestätigen dies. Viele Jahrhunderte galten Zitronen als Luxusprodukt. Reiche Römer wählten Zitronatzitronen zum Verfeinern von Speisen, Auffrischen der Bettlaken, zum Schutz vor Vergiftungen oder auch als Opfergabe an die Götter.
Bei der Verbreitung der Zitrusfrüchte im Mittelmeerraum spielte jedoch eine andere Religion eine entscheidende Rolle: die jüdische. Wenn die Ernten eingebracht und die Bußtage überstanden sind, erinnert das jüdische Volk mit dem glanzvollen Laubhüttenfest (Sukkot) sieben Tage lang an die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten, an die erste Wohnung in Freiheit und die Versorgung durch Gott.
Der Etrog – die Cedri, bzw. Zitronatszitrone – spielt bei diesem «Erntedankfest» seit der Antike eine wichtige Rolle. Bis heute gehört sie zu dem im 3. Buch Mose 23,40 vorgeschriebenen Feststrauß, der aus Palmzweig (Lulav), Myrtenzweig (Hadassim), Bachweide (Arawot) und Paradiesapfel (Etrog) gebildet wird. Und da ein Apfel aus dem Paradies naturgemäß (?) vollkommen, nun ja – vollkommen zu sein hat und keinerlei Beschädigungen aufweisen darf, spielt die Auswahl (oft in der italienischen Region Kalabrien), der umsichtige Transport und (Ver)-kauf der Etrogs rund um Sukkot eine gewichtige, streng reglementierte Rolle im jüdischen Jahreslauf.
Zitronen haben schon immer die Fantasie der Menschen bewegt. Manchmal galten sie als Symbole der Fruchtbarkeit, der Reinheit und des ewigen Lebens, aber auch als Zeichen von Trauer und Sterben. Und viele versuchten, mit der Frucht finstere Mächte abzuwehren. Etwa wenn nach slawischem Volksbrauch den Verstorbenen eine Zitrone in den Mund gelegt wird um sie vor einem untoten Los als «Nachzehrer» zu bewahren.
Etwa 800 Jahre vor Christus wurde die Frucht in den heiligen Schriften in Sanskrit erwähnt und galt als Symbol des Reichtums. Noch heute gilt es als große Wertschätzung, einen Geschenkkorb mit Zitrusfrüchten bei Geschäftseröffnungen und Jubiläen zu überreichen. Buddhas-Hand-Zitronen überreicht man in China gerne zum Neujahrsfest, sie sollen Glücksbringer für Zufriedenheit und Langlebigkeit darstellen.
Der entzauberte Westen pflegt hingegen mittlerweile einen eher pragmatischen Zugang zum Sinnbild Zitrone:
😉 Im Secret Garden machen wir aus den lemons lieber weiterhin Soda-Zitron – die kann man dafür aber auch literweise trinken! 😉
Überall in Europa erschallt zur Zeit der Ruf nach dem GOOOAAAAL! Im My Secret Garden sind wir enthusiastische Tifosi (äh, scusate, will hier kein Salz in eventuelle Wunden streuen 😉 ) der B O W L .
Bowls sind farbenfrohe, abwechslungsreiche Schüsseln randvoll mit einer Vielzahl schmackhafter, gesunder Zutaten – von Proteinen wie Quinoa, Naturreis, Kichererbsen, Mais, Bohnen oder Tofu – alles in Bio-Qualität versteht sich! – über knackige Salate, frisches Obst und Gemüse zu aufregenden exotischen Dips, Dressings und Saucen. Der Kreativität unserer Köchinnen sind keine Grenzen gesetzt – und die klingenden Namen verheißen einen lukullischen Kurzurlaub in der Mittagspause: „next stop Mexico, Louisiana, Tokyo, Korea, Bosporus, Minnesota, Mykonos…bis over the Rainbow!“ 😉 Oder mit Yogi und Buddha Bowl Volley ins Delight – oder der simply glorious Glory Bowl zu denkwürdigen Gaumenfreuden …
Ayurveda Sommer-Bowl mit rotem Navara-Reis, Masala-Ofengemüse, karamellisierten Walnüssen, Babyspinat, Ananas, Gurke, Tomate und knackigen Blattsalaten mit frischem Limetten-Koriander-Dressing. vegan & glutenfrei.
Wie eine Malerpalette mutet die Saladette in unserer Küche an, damit für euch die Korean Bowl in der Schüssel landet: Naturreis, gebratener Tofu, aromatisierte Champignons, Algen-Mix, Bohnensprossen, Blattsalate, Karotten, Rotkraut und Tomaten und ein Tris aus Gochujang-Pfeffersauce, fermentierter Soypaste-Sesam-Sauce und süßer Tamari. vegan & glutenfrei (& wirklich, wirklich lecker!)
Und die Bowls lassen sich in unseren umweltfreundlichen TO GO Boxen auch bequem überallhin mitnehmen – einfach vorbeischaun und in 5 Minuten mit einem runden Stückchen Glück in der Hand wieder zur Türe raus. Hier mit einer Buddha Bowl: Gebackener Hokkaido und Tomaten, aromatisierte Champignons, Edamame und geröstete Erdnüsse auf Bio-Quinoa und frischem Babyspinat mit aromatischer Thai-Erdnusssauce. vegan & glutenfrei (& …)
ALSO – unsere Secret Garden Bowls liefern euch als ultimatives Summer Feel Good Food einen gekonnten Stanglpass nach dem anderen – ihr braucht jetzt nur mehr einzunetzen! 😉 …
„Immer wieder, immer wieder, immer wieder: KÖST-LICH-KEIT !“
Mais ist die einzige Getreideart, die ihren Ursprung in Amerika hat (im Teosinte-Kölbchen, einem weitverbreiteten wilden Gras aus dem Hochland von Mexiko). Dort ist er seit über 7000 Jahren ein Begleiter der Menschen und zentraler Bestandteil aller indigenen Kulturen. Nicht nur als lebensspendendes Grundnahrungsmittel, sondern auch als Teil von Mythos und Ritus. In der Überlieferung der Maya formten die Götter uns Menschen aus Maisbrei (nachdem Versuche mit Holz und Lehm nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hatten.) Und da der Mais verschiedene Farben haben kann – weiß, grau, blau, gelb, rosa, rot oder braun – entstanden Menschen mit verschiedenen Hautfarben.
Auch der aztekische Kalender orientierte sich an den Wachstumsphasen des Mais. Jeder Phase war eine eigene Gottheit zugeordnet. Xilonen ist die Göttin des jungen, gerade gesprossenen Maiskeimlings. Ihr seht sie hier neben der Gewässergöttin Chalchitlicue und der Erd- und Maisgöttin Chicomecoatl:
Im Secret Garden huldigen wir Xilonen &Co mit der herzhaften „Mexican Bowl“ wo dem heiligen Korn seine ebenso urtypisch mesoamerikanischen Schwestern Tomate und Avocado zur Seite gestellt werden.
Kolumbus brachte den Mais 1492 aus der “Neuen Welt” nach Spanien mit, von wo aus er sich in ganz Europa, aber auch Nordafrika, dem Nahen Osten, Indien und China verbreitet hat. Da Mais billig war, wurde er das überwiegende Nahrungsmittel und die wichtigste Quelle für Energie und Protein für arme Leute, vor allem in ländlichen Gebieten.
Eine Zubereitungsart von Mais, die sich besonders in Italien großer Beliebtheit erfreut ist die Polenta – gekochter Maisgrieß. Im alten Rom wurden polenta (lateinisch für Gerstengraupen) zu pollen oder pollis (lat. sehr feines Mehl) vermahlen; der beliebte römische Getreidebrei puls, pultis geht auf das altgriechische πολτός‚ ein Brei aus Spelt- oder Bohnenmehl, zurück.
Vor allem in Norditalien (Piemont, Aosta, Lombardei, Friaul, Veneto, Trentino) ist Polenta bis heute fester Bestandteil der regionalen Kochkultur. Im Herbst feiert man vielerorts die „Sagra della Polenta“ – wo am Dorfplatz große Kessel der goldenen Köstlichkeit zubereitet werden.
Obwohl die Süditaliener ihre nördlichen Brüder gern abschätzig als „polentoni“ bezeichnen, servieren wir im Secret Garden gerade einen sizilianischen Klassiker mit gebackener Rosmarinpolenta: die Caponata. Da werden Melanzani, Tomaten, Zwiebel und Stangensellerie mit Rosinen, Kapern, Mandeln und Balsamico zu einer herrlich fruchtigen agro-dolce Köstlichkeit verkocht. Eins meiner Lieblingsgerichte! 🙂
Nach 1650 begann Mais als granoturco, „türkisches Korn“, in der italienischen Küche populär zu werden. Auch in einigen Landesteilen Österreichs, etwa der Steiermark, wird der Mais umgangssprachlich als „Türken“ bezeichnet. Gerichte aus Maisgrieß-Polenta tragen dort Namen wie etwa Türkischer Sterz oder Türkischer Tommerl. Das hängt wohl damit zusammen, dass die Osmanen den Mais nach Österreich (und Italien) brachten, wo er erst ab dem 17. Jahrhundert richtig populär wurde.
Eine österreichische Interpretation des Mais kommt im Secret Garden in Form der „Alpenpolenta“ auf den Tisch: Schichten aus cremiger Polenta, karamellisierten Zwiebeln und Schwammerl werden mit würzigem Bergkäse überbacken. Das Rezept hab ich von meiner Mama, wo es während unserer Sommer auf der Alm immer großen Anklang fand. 🙂
Die runden Maiskörnchen sind vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen, die unserer Gesundheit förderlich sind: eine ungewöhnlich hohe Zahl an B-Vitaminen (insbesondere B1, 3, 7, 5 & 9), die für einen ausgewogenen Hormonspiegel und effektiven Stoffwechsel notwendig sind, sowie Eisen, Magnesium, Zink, Mangan und Selen, die für die Blutbildung, zelluläre Sauerstoffversorgung, gesunde Haut und schönes Haar gebraucht werden. Außerdem beinhaltet Mais eine Menge Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Proteine und ungesättigte Fettsäuren. Im Mais enthaltenes Kalium ist an der Aufrechterhaltung des normalen Blutdrucks und der Herzfunktion beteiligt und mindert das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall. Mais gibt uns Energie, regt die Hirnaktivität an und steigert die Widerstandsfähigkeit gegen Stress. – Danke, Chicomecoatl! 😉
Zum Abschluss nochmal zurück zum Ursprung: nicht nur die indigenen Völker Mittelamerikas verehrten und verzehrten Mais als Lebensgrundlage: auch bei der indianischen Urbevölkerung Nordamerikas war Mais fixer Bestandteil ihrer Lebenswelt. Bei den Pueblo-Indianern erzählte man über die Herkunft des Maises, dass die beiden Maismütter Blue Corn Woman und White Corn Maiden durch die Dachöffnung eines Kivas auf die Erde geklettert sind und den Mais mitbrachten. Kinder bekamen bei der Geburt eine Maisähre als Totem, die sie ein Leben lang daran erinnern sollte, dass die Maismütter allen Menschen, Tieren und Pflanzen das Leben schenkten. Aber auch bei den Native Americans der Plains war Mais fixer Bestandteil des Speiseplans.
In der Sprache der Dakota heißt Mais Mondamin. In dieser Tradition soll der Gott Mondamin den Menschen den Mais geschenkt haben, indem er sich in ein Maisfeld verwandelte, nachdem er besiegt wurde. Bekannt ist Mondamin auch durch das Gedicht The Song of Hiawatha von Henry Wadsworth Longfellow, in dem Mondamin als personifizierter Mais beschrieben wird. Longfellows Gedicht inspirierte den jetzt zu Unilever gehörenden Produzent von Maisstärke 1913 zu seinem Markennamen Mondamin GmbH.
Und mich wiederum inspirierte die nordamerikanische Mais-Küche zur „Minnesota Bowl“ bei der „Creamy Corn“ ein zentraler Bestandteil ist:
Minnesota, heute ein Bundesstaat im Mittleren Westen der USA und benannt nach dem Minnesota River, hat seinen Namen vom Dakota-Wort Mníssota, was soviel wie „trübes Wasser“ bedeutet. Angehörige der Dakota erklärten den Begriff frühen Siedlern, indem sie einige Tropfen Milch in eine Schale klaren Wassers fallen ließen.
Auch sowas ist im Secret Garden zu bekommen 😉 – ich hoffe aber doch, dass euch all die abwechslungsreichen und geschichtsträchtigen Gerichte Lust auf mehr gemacht haben und ihr bei uns vorbeischaut wenn bald wieder Mais auf der Wochenkarte steht …
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