Ein Wort das, notgedrungen, dieser Tage wieder in aller Munde ist: die Quarantäne. Und was hätte man als Betroffener sonst zu tun, als ihren etymologischen und historischen Ursprüngen etwas nachzuforschen…?
Lateinische Wurzeln
Der Beginn der Wortschöpfung liegt im lateinischen quadraginta (vierzig) und gelangte über das Volkslateinische als quarranta ins Galloromanische. „Quaranta giorni“ im Italienischen, bzw. „une quarantaine des jours“ auf französisch, bezeichnet seit dem Hochmittelalter eine Zeitspanne von 40 Tagen. Quarantaine wurde im 17. Jahrhundert dann zur Quarantäne eingedeutscht.
Venezianische Isola-tion
Dass man mit Quarantäne aber eine Absonderung von der allgemeinen Population verbindet, bzw. der Begriff eben mit einer vierzigtägigen Periode verknüpft ist, geht auf Maßnahmen zurück, die verschiedene Hafenstädte des Mittelmeeres einführten, um sich vor der Pestepidemie, die im Europa des 14. Jahrhunderts erstmals wütete, zu schützen. So wurden alle ausländischen Handelsschiffe angeordnet, ihre Besatzung und Waren erst dann an Land zu bringen, wenn die Beobachtungszeit ohne Krankheitsfall verstrichen war. Warum dafür gerade 40 Tage festgesetzt wurden, mag Willkür, biblische Zahlenmystik oder auch eine Aussage aus dem Corpus Hippocraticum zugrunde haben, das 40 Tage als Wendepunkt für eine Krankheit angibt.
Besonders die führende Handelsmacht der Zeit – die Seerepublik Venedig, durch ihre engen Beziehungen zum Orient angreifbar für das Einschleppen von neuartigen Krankheiten, setzte die Quarantäne radikal um. So wurden zwei der Lagunenstadt vorgelagerte Inseln eigens zum isolierten Zwischenstopp für einlaufende Schiffe eingerichtet. Das Wort „Isolation“ leitet sich dabei wiederum vom italienischen Begriff für Insel – isola (<– lat. insula) – ab.